Die Bahn und Kreisbahn in Moers
Die alte Grafenstadt und ehemalige Kreisstadt Moers erhielt erst im Jahre 1904, mit der Eröffnung der Strecke Duisburg - Kleve, ihren Bahnanschluß. Aus dieser Zeit stammt auch der heute noch erhaltene Bahnhof, der aber früher ebenerdig angelegt war mit einem Bahnübergang an der Hombergerstraße. Der Grund für diese Bahnstrecke war, die Arbeiter schneller an die Arbeitsplätze zu bringen.
Nachdem das Fahrgastaufkommen immer stärker wurde begann man im Jahre 1927 mit der Aufschüttung des Bahndammes und dem Bau einer Brücke über die Hombergerstraße. Dadurch verlor der Bahnhof seinen direkten Bahnanschluß und es mußte ein Aufgang zu den neuen Bahnsteigen gebaut werden. Nachdem immer von der teuersten Strecke der Bahndirektion Köln gesprochen wurde, kam 1989 das Aus für den Abschnitt Xanten - Kleve. Heute existiert nur noch die Strecke Xanten - Moers - Duisburg.
Eine weitere Bahnverbindung ist die Strecke Krefeld - Moers - Oberhausen, die über die Haus Knippbrücke über den Rhein geht. Obwohl diese Trasse bereits seit 1913 vom Güterverkehr genutzt wurde, begann der Personenverkehr erst im Jahre 1929. Zuletzt nur noch mit Triebwagen ( Schienenbus) befahren, wurde diese Strecke aus Kostengründen im Jahr 1983 eingestellt.
Im Jahr 1905 wurde dem Kreis Moers vom preußischen Staat gestattet eine eigene Kleinbahn zu bauen. Bereits im Jahr 1909 konnte der Betrieb auf der Teilstrecke Moers - Neukirchen - Schaphyesen aufgenommen werden. Ein Jahr später wurde die Strecke Moers -Meerbeck - Baerl - Orsoy - Rheinberg fertiggestellt und im Jahre 1910 war auch das Reststück von Schaphysen bis zum Endpunkt in Sevelen fertig gestellt. Mit Aufnahme der Kohleförderung kamen auch Güterzüge auf die Kreisbahn. Über dieses Netzt wurde die Kohle bis zum Rheinhafen nach Orsoy transportiert.
Ab 1962 kamen auch Dieselloks auf der Kreisbahn zum Einsatz und der Kohletransport stellt auch heute noch eine rentable Einnahmequelle für die Kreisbahn dar. Ab 1921 setzet man im Personenverkehr auch Triebwagen ein, die teilweise Eigenbauten der Kreisbahn waren. Den größten Boom erreichten die Kreisbahn nach dem 2. Weltkrieg durch die Hamsterfahrten, so wurden von 1946 bis 1949 7 Mio Menschen mit der Kreisbahn befördert. Ab 1953 gingen die Fahrgastzahlen stetig zurück, durch die zunehmende Motorisierung und ein stetig ausgebautes Busnetz im Kreis Moers, damit war das Ende des Personenverkehrs vorprogramiert. Als die Moerser Kreisbahn ( KMV ) 1967 in die Niederrheinische Verkehrs AG ( NIAG )aufging war das Ende bereits beschlossen und am 28.9.1968 wurde der Personenverkehr ganz eingestellt, bis dahin wurden insgesamt ca. 50 Mio Menschen befördert.
Im Jahre 1978 wurde durch den Ankauf eines gebrauchten Triebwagens der Personenverkehr noch einmal etwas belebt, aber nur für Sonderzugfahrten wurde dieser im Volksmund Schluff genannte Triebwagen eingesetzt. Aber im Jahre 2000 kam auch dafür das Aus, weil die Strecken sehr sanierungsbedürftig waren. Nur die Strecke Moers - Orsoy wurde instandgehalten für den wichtigen Güterverkehr.